Seit 1677 wird Maria, die Mutter Jesu, des Sohnes Gottes, in Benrath als die Schwarze Muttergottes von Benrath verehrt. Zu dieser Zeit regierte in Düsseldorf Herzog Philipp Wilhelm von Pfalz-Neuburg das Herzogtum Jülich-Berg. Er und seine Frau Elisabeth Amalia hielten sich zeitweise in dem von ihm erbauten Jagdschloss im Benrather Forst auf, dem Vorgängerbau des jetzigen Schlosses. Ihnen wurde von einer Marienerscheinung im Wald bei Benrath berichtet, von der sie sich selbst überzeugten. Es heißt, dass man Maria im Lichtglanz gesehen und einen wundersamen Gesang gehört habe: „Maria im Lichterglanz will hier verehret sein.“ Wir können heute natürlich nicht mehr den Wahrheitsgehalt dieser Legende nachprüfen. Fakt ist, dass das Herzogspaar, das als Marienverehrer bekannt war und Beziehungen zum Wallfahrtsort Maria Einsiedeln in der Schweiz hatte, dort eine Kopie des Gnadenbildes anfertigen und mit der dortigen Figur berühren ließ. Der Herzog ließ im Benrather Forst die Gnadenkapelle von Maria Einsiedeln nachbauen und die Schwarze Muttergottes dort aufstellen.
Am 23. Mai 1677 weihte der Kölner Weihbischof Paulus Aussemius die Kapelle ein. Am 2. Juli, dem Fest Mariä Heimsuchung, zog dann erstmals eine Prozession vom Düsseldorfer Kapuzinerkloster nach Benrath. Weil diese Wallfahrt so großen Zuspruch erfahren hatte, nahm die Prozession im folgenden Jahr ihren Ausgang von der Düsseldorfer Stiftskirche, der heutigen Lambertus-Basilika. Da der mit der Wallfahrtsseelsorge betraute Priester Wolfgang Wachtschütz allein damit überfordert war, sandte der Herzog 1682 Kapuziner nach Benrath, die dort an der heutigen Einsiedelstrasse einen kleinen Konvent gründeten.
Mit der Säkularisation Anfang des 19. Jahrhunderts wurde der Konvent aufgelöst, die Wallfahrtskapelle abgerissen und das Gnadenbild zeitweise vergraben. 1806 ließ es Pfarrer Heubes in die Pfarrkirche St. Cäcilia bringen. Dort blieb es auch im 1822 fertig gestellten Neubau der Kirche. Ab 1903 stand die Schwarze Muttergottes im alten Turm der Kirche, seit 1929 hat sie ihren Platz in der heutigen neogotischen Pfarrkirche.
1958 fand man bei Bauarbeiten am Schwarzen Weg die Grundmauern der alten Gnadenkapelle und eine Gedenktafel mit dem lateinischen Text der Grundsteinlegung vom 4. Mai 1676, die heute in der Marienkapelle von St. Cäcilia zu sehen ist.
Am 22. April 1974 wurde das Gnadenbild durch einen Brandanschlag schwer beschädigt und nach einer umfassenden Restaurierung in einer künstlerisch gestalteten Glasvitrine wieder in der Marienkapelle aufgestellt.
Da die Kirche St. Cäcilia täglich geöffnet ist, findet man fast immer Menschen bei der Schwarzen Muttergottes, die dort in Stille verweilen, beten, Opferlichter anzünden oder Blumen spenden. Jeden Samstag feiern wir um 9.00 Uhr die heilige Messe zu Ehren der Gottesmutter.
Bis heute ist St. Cäcilia eine bedeutende Wallfahrtsstätte und eine lebendige Gemeindekirche im Ortskern von Benrath. Im Zentrum des Marktplatzes gelegen und von Geschäften umgeben fügt sie sich mit dem neben der Kirche liegenden Pfarrhaus städtebaulich in das Alltagsgeschehen ein.